Der ominöse Schulterblick...

»Wozu lerne ich in der Fahrschule noch den Schulterblick, wenn jedes moderne Auto einen Weitwinkel-Außenspiegel hat?«

asphärischer Seitenspiegel

Weil Weitwinkel täuscht.

Super-Weitwinkel-Spiegel erfüllen leider ihren Zweck nicht zu 100%. Denn es bleibt, auch mit einem sogenannten asphärischen Außenspiegel, weiterhin ein Bereich übrig, in dem sich andere Fahrzeuge »verstecken« können. Der tote Winkel ist bei modernen Außenspiegeln bestenfalls ein wenig kleiner geworden.

Der Schulterblick wird also nicht überflüssig. Der Weitwinkelspiegel hat übrigens noch andere Tücken, wie wir gleich sehen werden. Es gibt drei Sorten von Außenspiegeln:

  • Herkömmlicher Spiegel. Normales, planes Spiegelglas, etwa wie im Badezimmer. Hier ist der tote Winkel groß. Deshalb nehmen die Autohersteller seit vielen Jahren den...
  • gewölbten Spiegel. Der zeigt etwas mehr von der Welt, dafür aber alles im verkleinerten Maßstab. Der tote Winkel ist geringer, man bekommt mehr Seitensicht geliefert. Außerdem erscheinen Fahrzeuge weiter weg, als sie es in Wirklichkeit sind. Seit einiger Zeit benutzen die Hersteller den sogenannten
  • Extrem-Weitwinkelspiegel, auch »Anti-Toter-Winkel-Spiegel« genannt. Was ist das Besondere daran? Er besteht auf zwei »Zonen«, die durch einen sehr dünnen Strich voneinander getrennt sind. Durch eine Krümmung des Spiegels wird erreicht, dass links vom Strich das Bild noch einmal viel »weit-winkliger« wird. Links vom Strich knickt die Glasoberfläche enorm ab, so dass das Bild sehr stark verzerrt. Man kann ein anderes Fahrzeug noch relativ lange sehen, bevor es allmählich in den toten Winkel hineinfährt.

 

verzerrte DarstellungDie Verzerrung können Sie auf unserem Bild erkennen, wenn Sie sich die Schilderbrücke oder den Pkw genau ansehen: Beide Objekte »verbiegen« sich. Das ist nach den Gesetzen der Optik auch völlig normal, denn wir haben es ja mit einem extremen Weitwinkel-Spiegel zu tun. Leider führen diese optischen Gesetze auch dazu, dass Bewegungen in dieser Zone sehr viel langsamer erscheinen, als sie in Wirklichkeit sind. Achten Sie einmal bewusst darauf, wenn ein anderes Fahrzeug vorbeifährt: Es scheint so, als ob das Fahrzeug bremst, kurz bevor es Sie erreicht.

Der zweite, noch viel problematischere Punkt ist, dass Ihre Augen sich gleichzeitig auf zwei verschiedene Schärfe-Ebenen konzentrieren müssen! Immer wieder sagen Fahrschüler: »Ich kann in dem Spiegel nichts erkennen« oder »Da sehe ich alles so undeutlich«. Stimmt, denn durch den Krümmungs-Trick entsteht ein Unschärfe-Phänomen: Im linken Bereich herrscht ein wesentlich näherer Fokus als im rechten (es scheint beinahe, als ob das Bild vor dem Spiegel schwebt) . Das Auge versucht nun durch ständiges Verändern seiner Brennweite diesen unangenehmen Zustand zu überbrücken, natürlich erfolglos.

Wer eine Spiegelreflexkamera besitzt, kann das leicht nachprüfen: Um ein scharfes Foto zu erhalten, muss man das Objektiv rechts vom Strich auf eine Entfernung von ungefähr 5 Metern einstellen, aber links davon liegt der Schärfepunkt nur bei wenigen Zentimetern. Und das erklärt auch, warum manche Fahrer Kopfschmerzen bekommen, wenn sie während einer längeren Fahrt häufig in einen solchen Spiegel schauen.

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Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.2.10-006 / 3 Fehlerpunkte

Wie verhalten Sie sich beim Anfahren vom Fahrbahnrand?

Blick in den Rückspiegel genügt

Blinken

Rückwärtigen Verkehr beobachten

Amtliche Prüfungsfrage Nr. 2.7.02-116 / 3 Fehlerpunkte

Das korrekte Einstellen des linken Außenspiegels ist nicht möglich. Was tun Sie?

Nichts, da die Beobachtung über den Innenspiegel ausreicht

Verstelleinrichtung instand setzen lassen

Amtliche Prüfungsfrage Nr. 2.1.07-108 / 3 Fehlerpunkte

Was müssen Sie über die Benutzung der Rückspiegel wissen?

Nach rechts hat der Innenspiegel keinen toten Winkel

Fahrzeuge und Fußgänger in einem toten Winkel können Sie nicht sehen

Rückspiegel müssen auf den Fahrer eingestellt sein